Wunderschöner Pflanzenfund in den Hohenheimer Gärten  [14.06.22]

Mit Beginn des Jahres 2022 wurde der Hohenheimer Mahdversuch in der Vegetationsgeschichte der Hohenheimer Gärten eingerichtet. In mehreren Versuchsvarianten soll untersucht werden, wie sich ein unterschiedliches Mahdregime auf die Pflanzengemeinschaft und die Insektengemeinschaft auswirkt. Konkret wird im ersten Mahdtermin entweder Anfang Juni oder Anfang Juli, im zweiten Mahdtermin Mitte Oktober bzw. Überjährig Ende April gemäht. Dazu wird verglichen, ob sich die Mahd mit einem Doppelmesser-Balkenmäher verglichen mit einem konventionellen Rotationsmähwerk auswirkt. Beteiligt an dem Versuch sind aus dem Institut für Biologie die Fachgebiete Molekulare Botanik (Prof. Dr. Steppuhn), Pflanzliche Evolutionsbiologie (Prof. Dr. Schlüter) und Chemische Ökologie (Prof. Dr. Steidle) sowie die Hohenheimer Gärten.

Ophrys apifera (Bienen-Ragwurz). Foto: Helmut Dalitz

Bei der ersten Mahd des Hohenheimer Mahdversuchs in der Vegetationsgeschichte haben Mitarbeiter:innen als besonderes Highlight ein Exemplar der seltenen und unter Schutz stehenden Orchidee, der Bienen-Ragwurz, Ophrys apifera entdeckt. Sie täuscht mit Ihrer Blüte den Körper von Insekten vor, u.a. wurden als Bestäuber verschiedene Langhornbienen beobachtet. Die Wiesen werden seit Jahren 2-schürig gemäht und das Heu abgefahren (und als Futter verwendet). Durch die damit verbundene Verringerung der Nährstoffe im Boden hat die Bienen-Ragwurz offenbar gute Bedingungen zur Ansiedlung vorgefunden. Obwohl die Wiesen regelmässig botanisch untersucht wurden, ist die Pflanze bisher nicht entdeckt worden.

Wir freuen uns sehr darüber, dass für diese Pflanzenart die Bedingungen auf den Wiesen offenbar sehr gut sind. Weitere Fotos der Hohenheimer Bienen-Ragwurz finden Sie hier.


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