Hohenheimer Wiesenmahd-Projekt

Auf der Wiesenfläche im Vegetationsgeschichtlichen Teil wurde für die Jahre 2022/23 mit Hilfe einer großzügigen Spende der Bülow-Stiftung, Leonberg ein Demonstrationsversuch gestartet. Von Seiten der Universität Hohenheim kooperieren hierbei die Biologieinstitute 190a, b und t, der Meiereihof (401) sowie der Untere Lindenhof mit den Hohenheimer Gärten (772).

Abb. 1: Aufteilung der Replikatflächen in der Vegetationsgeschichte

Es wird geprüft, welchen Einfluss der Schnittzeitpunkt auf die Anzahl, Zusammensetzung und Häufigkeit von Pflanzen- und Insektenarten hat. Für die Mahd mit dem Balkenmäher wurden 4 Varianten mit je 2 Schnittzeitpunkten gewählt:

1. Anfang Juni und Oktober
2. Anfang Juli und Oktober
3. Anfang Juni und März des nächsten Jahres
4. Anfang Juli  und März des nächsten Jahres

Pro Variante wurden je drei Replikatflächen also insgesamt 12 Replikatflächen mit Größen zwischen 105 und 260 m²  im Bereich A angelegt (Abb. 1).

In einer weiteren Fragestellung wird der Einfluss des Mähwerks auf Anzahl, Zusammensetzung und Häufigkeit von Pflanzen- und Insektenarten geprüft. Die Bereiche B, C und D (Abb.1) werden zweischürig Ende Juni und im September mit dem Kreiselmäher, die 12 Replikatflächen im Wiesenbereich A mit dem Balkenmäher bearbeitet.

Auf jeweils drei je 1 m² großen Versuchsflächen, repräsentativ für die jeweilige Replikatfläche 1-12, im Bereich A und für die Bereiche B-D (Abb.1) wurden Vegetationsaufnahmen mit Pflanzenbestimmung und Häufigkeitsschätzungen sowie die Messung des Frisch- und Trockengewichtes der abgemähten Pflanzenarten durchgeführt. Insgesamt wurden rund 80 Pflanzenarten erfasst.

Angrenzend an die botanischen Versuchsflächen wurden mit Biozönose-Reaktoren, d.h. jeweils 1 m³ mit Gaze begrenzten Räumen, und mit Hilfe eines Spezialsaugers alle sich dort befindlichen Insekten gefangen und untersucht. Es konnten insgesamt 27.000 Insektenindividuen aufgenommen werden. Diese wurden in Großgruppen eingeteilt, am häufigsten wurden Wanzen, Blattläuse, Mücken und Zikaden gezählt.

Die Pflanzen- und Tierarten waren zum Start des Versuches auf den Replikatflächen 1-12 sowie im Vergleich der Bereiche A-D homogen verteilt. Im folgenden Jahr sind erste statistische Unterschiede zu erwarten.

Im Bereich A wurde von den Gärtnern der Hohenheimer Gärten gemäht. Das Schnittgut gelangt über den Meiereihof (401) zur Biogasanlage am Unteren Lindenhof. Die Mahd auf den Wiesenflächen B, C und D wird freundlicherweise durch den Landwirt Herrn Mezger mit einem Kreiselmäher zur Gewinnung von Pferdefutter durchgeführt.

Kontakt: Wissenschaftlicher Leiter Dr. Helmut Dalitz, 0711 / 459-22181, E-Mail