System der Entwicklung der Pflanzen - Pflanzensystem
Westlich von den Arzneigärten liegt das Pflanzensysten oder auch Phylogenetisches System. Auf einer Fläche von knapp einem Hektar werden rund 2000 Arten nach ihrer natürlichen Verwandtschaft angepflanzt und lassen die stammesgeschichtlichen Verbindungen innerhalb der höheren Pflanzen erkennen.
Die Notwendigkeit der Einteilung von Pflanzenarten zu systematischen Gruppen ergibt sich aus der hohen Anzahl von Arten weltweit (derzeit sind etwa 350.000 Arten von Samenpflanzen bekannt).
Dabei wird die Einteilung vorwiegend nach der allgemeinen Ähnlichkeit vorgenommen. Dies wird "natürliches System" genannt und spiegelt zugleich die stammesgeschichtliche oder phylogenetische Verwandtschaft wider: Man fasst Pflanzenarten zu Gattungen zusammen und diese wiederum zu Familien. Das Hauptkriterium dafür ist der Aufbau der Blüte.
In den letzten Jahren haben sich durch die Einbeziehung von genetischen Merkmalen an einigen Stellen Veränderungen in der Einteilung ergeben, die zur Zeit noch nicht vollständig wiedergegeben werden.
Beschilderung
Ähnlich wie in anderen Botanischen Gärten sind auch hier die Pflanzen mit Schildern versehen, die Auskunft geben über den wissenschaftlichen (lateinischen) sowie den deutschen Namen der Pflanzenart, den wissenschaftlichen Namen der Pflanzenfamilie und das Heimatgebiet der Pflanzenart.
Zusätzlich sind im System größere Schilder für die Familien aufgestellt. In kurzer, teilweise botanischer Fachsprache, vermerken sie das Wichtigste zu den einzelnen Familien:
- Wissenschaftlicher und deutscher Familienname
- Zahl der bekannten Arten und Gattungen
- Wichtige und typische Merkmale der ganzen Familie, eine Blütenformel, oft auch ein Blütendiagramm
- wichtige phylogenetische Merkmalsreihen (Progressionen) in der Familie
- Gesamtverbreitung der Arten dieser Familie, oft als geographische Karte
Sie finden die Familien in den Beeten in Listenform und die Standorte der einzelnen Arten.
Internationaler Samentausch
Botanische Gärten leisten mit ihren umfangreichen Sammlungen einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung der biologischen Vielfalt. Der internationale nicht-kommerzielle Samentausch zwischen Botanischen Gärten und wissenschaftlichen Einrichtungen hat an Bedeutung zugenommen und ermöglicht es, den Bestand an Pflanzen zu aktualisieren und zu ergänzen.
Dieser Austausch von Samenmaterial in kleinen Mengen wird durch Dokumentation der Pflanzenherkunft und Einhaltung naturschutzrechtlicher Bestimmungen streng reguliert.
Auch der Botanische Garten der Universität Hohenheim nimmt daran teil und ist mit etwa 700 Botanischen Gärten verbunden. Jedes Jahr wird das Samenverzeichnis/Index Seminum mit etwa 300-400 Wildpflanzenarten des Vorjahres veröffentlicht und verschickt, um in diesem Rahmen gezielte Anfragen zu ermöglichen. Etwa 1000-1500 Bestellungen pro Jahr belegen seine internationale Bekanntheit.
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