Schlosspark
Der württembergische Herzog Carl Eugen ließ von 1772 bis 1793 das damalige Landgut Garbenhof erweitern und das neue, repräsentative Schloss Hohenheim errichten. Baumeister war Reinhard Ferdinand Heinrich Fischer.
König Wilhelm I. gründete dort 1818 eine Landwirtschaftliche Unterrichts-, Versuchs- und Musteranstalt. Diese ist heute mit dem Schloss Bestandteil der Universität Hohenheim. Erhalten geblieben sind das Schloss und der Park mit dem Botanischen Garten.
Der "Alte Botanische Garten" wurde durch die Höhere Forstliche Lehranstalt mit Sitz im Hohenheimer Schloss 1829 unmittelbar vor dem Gebäude zu Unterrichtszwecken angelegt. Vor 1829 war das gesamte Schlossvorgelände im Süden frei von großen Bäumen - lediglich niedrige Hecken und Kübelpflanzen säumten die Wege, das man nun mit einem 30 bis 50 Meter breiten Gehölzstreifen umpflanzte.
Die rampenförmige Aufteilung der Flächen und Wege läßt in ihren Grundzügen noch die Erschließung der sogenannten Planie von 1829 für das leicht nach Süden abfallende Gelände erkennen.
Die Neupflanzung von groß und hoch werdenden Bäumen auf den Flächen zwischen Waldstreifen und Schloss erfolgte nach einem bestimmten Schema, das die Gartenanlage in verschiedene Räume untergliedert. Noch aus dieser Gründungszeit des Botanischen Gartens stammt der heute vorhandene Alt-Baumbestand des Schlossparks.
Nach seiner Gründung enthielt der Garten zahlreiche Gehölzarten und krautige Pflanzen, darunter viele Nutzpflanzen, die im Zuge der Einrichtung des südlich erschlossenen "Neuen Botanischen Gartens" ab 1974 - mit Ausnahme der Gehölze - umgesiedelt wurden. Mit der Anlage wurde auch die Bezeichnung "Botanischer Garten" verabredet.
Das spätbarocke Schloss umgeben heute viele prächtige Gehölze, darunter Mammutbäume, die gelbblühende Magnolie, eine Flügelnuss, der Gingko und ein Riesen-Lebensbaum. Die neuen Aussichtspunkte "Vor der Blauen Mauer" - auf der östlichen Seite von der Pappelallee beim alten Schafstall - und die Plieninger Aussicht mit Teich am Weinberg gestatten Blicke zur Schwäbischen Alb und zu den Stauferbergen.
Der Schlosspark ist zu einem sehenswerten Arboretum geworden, dessen Gewächse alle beschildert sind. Verschlungene Wege zwischen Rasen- und Wiesenflächen laden in königlichem Ambiente zum Spaziergang und Verweilen ein.